Zum Projekt
Der Weisse Turm («Tor Alva») wird mit 30 Metern Höhe das höchste 3D-gedruckte Bauwerk der Welt. Der Weisse Turm wird im Passdorf Mulegns aufgebaut, knüpft an die Geschichte der Bündner Zuckerbäcker an und belebt als Bauwerk für kulturelle Aufführungen eine ganze Region.
Wirkung
Die Zusammenarbeit der Nova Fundaziun Origen, der ETH Zürich und den Industriepartnern entfaltet breite volkswirtschaftliche, technologische und architektonische Wirkungen.
Der Weisse Turm verwirklicht die marktreifen Innovationen der weltweit führenden Forschung im höchsten digital gedruckten Bauwerk der Welt. Diese Pionierleistung demonstriert die Möglichkeiten der 3D-Druckweise für das Bauen, die Architektur und die Umwelt: Es zeigt wie sicheres, ökonomisches und ökologisches Bauen durch massive Reduktion des Materialbedarfes und der C02-Emissionen möglich ist, wie das Bauen modular, zirkulär und skalierbar wird. Es erlaubt in Zukunft neue Verbindungen von Kunsthandwerk und Technik.
Als Teil eines Gesamtkonzeptes trägt der Weisse Turm zur Belebung des von Abwanderung gefährdeten Bergdorfes Mulegns bei, fördert einen sanften Tourismus in der Region, profiliert den Kanton Graubünden und die Schweiz architektonisch und kulturell und fördert einen regionalen und nationalen Wissens-Transfer. Die Realisierung der marktreifen Spitzenforschung leistet einen wesentlichen Beitrag zum globalen Durchbruch dieser neuartigen, digitalen und ressourcenschonenden Bauweise und Architektur.
Architektur, Kunst und Kultur
Der Weisse Turm von Mulegns ist eine Hommage an die Bündner Zuckerbäcker. Er dient als begehbare Installation, intimer Konzertraum und Ort der kulturellen Vermittlung. Das zentrale Gestaltungselement des Turmes besteht aus einer Serie von 32 verzweigten, 3D-gedruckten Säulen. Besucher steigen über eine Wendeltreppe durch eine Reihe von Kolonnaden auf und erreichen die Kammerbühne im obersten Stockwerk. Der Saal in der obersten Etage des Weissen Turmes verfügt über eine Bühne mit 45 Sitzplätzen und ist für Theater und Konzerte ausgelegt. Der Weisse Turm bietet eine Abfolge von abstrakten, atmosphärisch dichten Zonen, die als vertikale Enfilade konzipiert sind. Die markante Vielfalt der Formen des Turms erinnert an das handwerkliche Können der Meisterbauer des Barockzeitalters in Graubünden. Mit seiner spektakulären Architektur und innovativen Technologie fungiert der Weisse Turm als international ausstrahlender Leuchtturm.
Forschung und Innovation
Der Weisse Turm demonstriert die bahnbrechenden Möglichkeiten der Forschung aus computergestütztem Design, digitaler Fabrikation, Tragwerk und Materialwissenschaften, die herkömmliche Gebäude in den kommenden Jahren grundlegend verändern und das Bauen in Zukunft nachhaltiger gestalten können. Durch robotergestützte Betonextrusionsverfahren kann der Beton gezielt nur dort aufgetragen werden, wo er statischbenötigt wird, wodurch der Materialverbrauch massiv reduziert wird. Durch den Verzicht auf Schalungen ergeben sich neue Gestaltungsfreiheiten in Bezug auf ausdrucksstarke Formen, Oberflächendetails und die effiziente Herstellung von Unikaten. Unter Integration der Konzepte des zirkulären Bauens wird der Turm, der als fünfjährige Installation geplant ist, so konstruiert, dass er einfach demontiert und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden kann
Team
Der Weisse Turm ist ein Projekt der Kulturstiftung Nova Fundaziun Origen und der ETH Zürich, und ensteht in enger Zusammenarbeit mit lokalen, nationalen und internationalen Partnern. Origen ist Bauherrin und wird die kulturelle Bespielung des Turmes gewährleisten.
Fakten zum Weissen Turm
Struktur
- Fünf Geschosse die aus 32 3D-gedruckten Säulen bestehen
- Die Säulen sind bewehrt und voll strukturell eingesetzt
- Insgesamt 124 3D-gedruckte Elemente
Dimensionen
- Höhe: 30.0m inklusive des bestehenden Sockels
- Durchmesser: 7.0m – 9.0m
Veranstaltungsraum
- Kapazität: 45 Besucher
- Totale Höhe: 8.0m, durch eine Kuppel überdacht
3D Druck
- 2500 gedruckte Betonschichten
- 10 mm Schichthöhe, 15-20mm Breite
- Geschätzte Druckzeit: 900 Stunden
Fassade
- Entfernbare Kunststoff Membrane
Bau
- Eröffnung Sommer 2024
- Mulegns, Schweiz; am Julier Pass